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Memories on Stone (Bîranînên li ser kevirî)

Mîtosfilm bringt die kurdische Filmproduktion  am 14. April 2016 in die deutschen Kinos

Der Spielfilm MEMORIES ON STONE von Shawkat Amin Korki, der für den Irak ins Rennen um den Oscar 2016 ging, zeigt den Alltag einer Filmproduktion in Kurdistan. Die Geschichte geht aus einer kollektiven Erfahrung hervor, die Filmemacher in Kurdistan machen. Er zeigt die Probleme von Kreativen in einem Land ohne Filmindustrie, das ganz aktuell mit religiösen und sozialen Vorurteilen zu kämpfen hat.

Nach dem Sturz Saddam Husseins im Irak, beschließen die kurdischen Jugendfreunde Hussein und Alan einen Film über die „Anfal Operationen“, den Genozid des irakischen Regimes gegen die kurdische Bevölkerung im Nordirak, zu drehen. Aber das Filmemachen im Nachkriegskurdistan ist kein einfaches Spiel und die schwierigste Aufgabe scheint das Finden der weiblichen Hauptdarstellerin. Doch dann taucht plötzlich Sinur auf: jung, schön und vom Projekt begeistert. Aber Sinur kann nicht alleine entscheiden: ihr Cousin Hiwar und sein Vater, Onkel Hamid, haben ihr Schicksal in der Hand. Die Probleme werden immer größer, sie haben kein Geld mehr, aber Hussein und Alan opfern alles, um weiterdrehen zu können. Doch dann, in einem tragischen Moment, wird Hussein während des Drehs der finalen Szene angeschossen. Die größte Frage von allen: Wird es der Film jemals auf die Leinwand schaffen?

Nachdem ich im Nachkriegsirak Crossing the Dust und Kick Off gedreht hatte, war für mich klar, dass ich früher oder später einen Film über das Filmemachen in Kurdistan drehen musste. Was hinter der Kamera geschah, war oft ganz einfach noch aufregender als das, was sich vor der Kamera abspielte. Morddrohungen von Terrorgruppen, fehlendes Equipment, monatelanges Suchen nach der weiblichen Hauptdarstellerin... um nur einige der schwierigen Umstände zu nennen, unter denen wir zu arbeiten hatten. Eines wurde gewiss: Als Filmemacher im irakischen Kurdistan hat man stets einen gewissen Preis zu bezahlen, so wie es alle anderen Menschen in der Region auch müssen. Es gibt so viele gebrochene Seelen, die versuchen, sich mit den Ruinen der irakischen Geschichte auseinanderzusetzen. Das wünschten wir über unsere Protagonisten in MEMORIES ON STONE auszudrücken und darin liegt auch die Wichtigkeit für uns, diese Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen (…). Aller Mühsal und Widrigkeiten zum Trotz wird schließlich Eines klar: Für kurdische wie für alle anderen Filmemacher überwiegt letztendlich die Liebe und die Leidenschaft für das Kino.“, sagt Regisseur von Shawkat Amin Korki über MEMORIES ON STONE.

MEMORIES ON STONE  lief mittlerweile auf mehr als 40 Festivals in aller Welt, darunter Abu Dhabi, Brisbane,  Skopje und Chicago und hat knapp 20 internationale Preise gewonnen. Hier eine Auswahl:

Antalya International Film Festival - Bester Film, Abu Dhabi International Film Festival - Bester Film der arabischen Welt, Asia Pacific Screen Awards, Brisbane - Unesco Award, RiverRun International Festival - Best Narrative Fiction, Best Actor, Best Editing, Fantasporto, Critics´ Award - Best Screenplay, Duhok International Film Festival - Best Director, Best Feature Length Film, Cinedays Skopje - Best Director, Peace on Earth Film Festival Chicago - Best Feature Narrative.

MEMORIES ON STONE ist eine Produktion der mîtosfilm, gefördert von Medienboard Berlin Brandenburg, The Post Republic Berlin, Cultural Ministry of Kurdistan Regional Government, Visions Sud Est, Doha Film Institute und  Enjaaz - A Dubai Film Market Initiative.